Odinga will Wahlergebnis in Kenia anfechten

Nach dem extrem knappen Ausgang der Präsidentschaftswahl in Kenia will der offiziell unterlegene Oppositionsführer Raila Odinga das Wahlergebnis anfechten. Das am mOntag bekanntgegebene Ergebnis der Wahl sei „eine Farce und eine eklatante Missachtung der Verfassung Kenias“, sagte Odinga gestern in Nairobi. Er kündigte an, dass er alle „rechtlichen Möglichkeiten“ dagegen ausschöpfen wolle.

Raila Odinga, Kenias Oppositionsführer
Reuters/Thomas Mukoya

Nach Angaben des Chefs der Wahlkommission hat der bisherige Vizepräsident William Ruto die Wahl mit 50,5 Prozent der Stimmen vor Odinga mit 48,9 Prozent gewonnen. Vier der sieben Mitglieder der Wahlkommission distanzierten sich allerdings kurz vor der offiziellen Bekanntgabe von dem Wahlergebnis.

„Ich will mich nicht in vollem Umfang zu unseren künftigen Strategien äußern“, sagte Odinga vor Journalisten. Er werde jedoch „alle uns zur Verfügung stehenden verfassungsmäßigen und rechtlichen Möglichkeiten ausschöpfen“, um das Wahlergebnis anzufechten, fügte er hinzu. In mehreren Odinga-Hochburgen in Nairobi ist es bereits zu Protesten gekommen.

Die stellvertretende Vorsitzende der Wahlkommission, Juliana Cherera, bezeichnete die Ergebnisse der Abstimmung als „absurd“. Ihren Angaben nach seien rund 140.000 Stimmen zusätzlich abgegeben worden, als Wahlberechtigte registriert seien. Summiert ergäben die Stimmen 100,01 Prozent.