Teuerungshilfen: Institute mit verschiedenen Ansätzen

Bei vielen Haushalten mit wenig Einkommen reichen die von der Bundesregierung geschnürten Antiteuerungspakete nicht aus. Zu diesem Schluss kommt das Momentum Institut, obwohl die Hilfen für die einkommensschwachen Haushalte im Schnitt durchaus reichen würden, wie die gewerkschaftsnahe Denkfabrik heute mitteilte.

Grund dafür, dass die Hilfen für viele nicht reichen würden, ist laut Momentum Institut, dass Teuerung individuell sehr unterschiedlich wirke, „womit die Hilfszahlungen für viele Haushalte nicht ausreichen werden“. Mit der durchschnittlichen Höhe der Hilfszahlungen würden im unteren Einkommensviertel zwischen 25 und 47 Prozent der Haushalte ihre inflationsbedingten Mehrausgaben heuer nicht decken können. Das ärmste Zehntel der Haushalte koste die Inflation heuer im Durchschnitt 1,25 Monatseinkommen. In der unteren Mittelschicht koste sie immerhin noch fast ein gesamtes Monatseinkommen.

Agenda Austria gegen „Gießkanne“

Die wirtschaftsnahe Denkfabrik Agenda Austria hielt dagegen: Es gebe bereits genügend Hilfen, es dürfe nicht mehr „Gießkanne“ geben. Die Bundesregierung habe fürs laufende Jahr bereits Antiteuerungspakete im Ausmaß von 4,7 Mrd. Euro beschlossen. Damit würden alle Haushalte in Österreich entlastet. 90 Prozent der Haushalte bekämen mehr als 1.000 Euro an staatlicher Unterstützung durch die drei Hilfspakete.

Für die einkommensschwächsten 15 Prozent übersteige die Entlastung derzeit den Anstieg der Konsumausgaben durch die Inflation (angenommen bei 7,9 Prozent fürs heurige Jahr), wird auf eigene Berechnungen verwiesen. Für den Herbst wurde zusätzlich eine „Stromrechnungsbremse“ angekündigt, erinnerte die Agenda Austria zudem. „Die Schaffung eines weiteren Antiteuerungswerkzeugs braucht es angesichts der milliardenschweren Entlastungen vorerst nicht“, so die Agenda-Austria-Ökonomen Hanno Lorenz und Jan Kluge.