FPÖ demonstriert vor Präsidium Geschlossenheit

Nach den innerparteilichen Turbulenzen der vergangenen Wochen hat die FPÖ-Spitze heute Nachmittag vor Beginn der Präsidiumssitzung in Wien Geschlossenheit demonstriert. Vordringlich gehe es darum, „die Weichen für einen erfolgreichen politischen Herbst“ zu stellen, hieß es von Parteichef Herbert Kickl abwärts. Einzig der Wiener Landesparteiobmann Dominik Nepp und sein oberösterreichischer Kollege Manfred Haimbuchner zeigten sich bei ihrem Eintreffen zugeknöpft.

Nepp meinte auf entsprechende Journalistenfragen, dass die Stimmung innerhalb dabei „ausgezeichnet wie immer“ sei, und verschwand sogleich in der Parteizentrale. Und auch Haimbuchner blieb knapp: „Wir sind eine loyale Landespartei – immer gewesen.“ Dazu, wie fest Kickl im Sattel sitze, wollte er sich nicht äußern.

„Business as usual“

Davor haben etwa der niederösterreichische Landesparteiobmann Udo Landbauer und Generalsekretär Michael Schnedlitz die Stimmung in der Partei als „sehr gut“ beschrieben und von „Business as usual“ gesprochen.

Auf der Agenda stünden die bevorstehende Bundespräsidentenwahl, die Landtagswahl in Tirol und der Parteitag am 17. September. Freilich würden auch die „aktuellen Vorfälle“ rund um eine auf dem Handy des ehemaligen FPÖ-Abgeordneten Hans-Jörg Jenewein gefundene anonyme Anzeige gegen die Wiener FPÖ besprochen werden. Aufregung darob würde aber nur in den Medien und nicht in der Partei existieren, betonte Schnedlitz.

Ebenso meinte der Dritte Nationalratspräsident Norbert Hofer, dass er den Eindruck habe, dass das Präsidium geschlossen hinter Kickl stehe. Auch die aktuelle Causa rund um Jenewein werde Thema sein. Kickl habe gesagt, dass er über die Anzeige nicht informiert gewesen sei, so Hofer: „So wird es auch sein.“

Auch Kickl selbst, der gemeinsam mit Bundespräsidentschaftskandidat Walter Rosenkranz kam, hielt abermals fest, dass er nichts von dieser Anzeige gewusst habe. Das müssten auch die Medien zur Kenntnis nehmen und nicht immer Gerüchten hinterherlaufen.

Handfestes nicht zu erwarten

Handfeste Ergebnisse sind von der Sitzung nicht zu erwarten, hieß es aus Parteikreisen zur APA. Das Bundesparteipräsidium soll wohl vielmehr dazu dienen, die Wogen innerhalb der Partei wieder ein wenig zu glätten, wurde etwa in einer Landespartei im Vorfeld erwartet.