Scholz telefonierte nach Holocausteklat mit Lapid

Der deutsche Kanzler Olaf Scholz hat nach dem Holocausteklat von Palästinenserpräsident Mahmud Abbas mit dem israelischen Regierungschef Yair Lapid telefoniert. Der deutsche Kanzler habe zu Beginn des Gesprächs die Äußerungen von Abbas erneut zurückgewiesen und verurteilt, teilte Lapids Büro heute nach dem Gespräch mit. Scholz sei es demnach wichtig gewesen, das persönlich und öffentlich klarzustellen. Lapid ist selbst Sohn eines Holocaustüberlebenden.

Beide betonten nach israelischen Angaben die Bedeutung der Beziehungen zwischen Israel und Deutschland und vereinbarten, die Zusammenarbeit in verschiedenen Bereichen fortzusetzen. Zudem sei ein baldiges Treffen geplant. Nähere Angaben zu einem möglichen Zeitpunkt wurden nicht gemacht.

Abbas: Israel verübt „Holocaust“ an Palästinensern

Abbas hatte Israel am Dienstag bei einem Besuch in Berlin vielfachen „Holocaust“ an den Palästinensern vorgeworfen und damit Empörung ausgelöst. „Israel hat seit 1947 bis zum heutigen Tag 50 Massaker in 50 palästinensischen Orten begangen“, sagte Abbas bei einer Pressekonferenz mit dem deutschen Kanzler Scholz und fügte hinzu: „50 Massaker, 50 Holocausts.“

Der deutsche Kanzler erwiderte darauf in der Pressekonferenz nichts und distanzierte sich erst später deutlich von den Äußerungen. Dass Scholz der Aussage nicht sofort widersprach, wurde vielfach kritisiert.