Italienische Parteien arbeiten an Wahllisten

Die italienischen Parteien arbeiten an den Wahllisten, die spätestens am Montag eingereicht werden müssen. Die Mitte-Rechts-Koalition, die als Favoritin für die Parlamentswahl am 25. September gilt, tagte heute, um ihre Kandidatinnen und Kandidaten festzulegen. Fest steht, dass der ehemalige Ministerpräsident Silvio Berlusconi in einem Mailänder Wahlkreis kandidieren wird. Er wird unter anderem gegen Ex-Premier Matteo Renzi, Vorsitzender der Mitte-Links-Partei Italia Viva, antreten.

Umfragen zufolge könnte das Mitte-Rechts-Bündnis am 25. September etwa 45 Prozent der Stimmen erhalten, was ihm eine klare Mehrheit in beiden Parlamentskammern sichern würde. Dem Bündnis gehören die rechte Lega, die rechtskonservative Forza Italia um Berlusconi und die rechtsextremen Fratelli d’Italia (FdI/Brüder Italiens) der römischen Politikerin Giorgia Meloni an.

Reform bringt schärferen Konkurrenzkampf

Weil im Zuge einer Parlamentsreform bei dieser Wahl lediglich 600 Sitze in zwei Parlamentskammern zu vergeben sind, 345 weniger als beim letzten Urnengang, ist der Konkurrenzkampf unter den Kandidatinnen und Kandidaten schärfer geworden. Mehrere Schwergewichte wurden aus den Wahllisten ausgeschlossen, was für Unmut sorgte.

Der sozialdemokratische Vorsitzende und ehemalige Ministerpräsident Enrico Letta geht als Spitzenkandidat für die Abgeordnetenkammer in der Lombardei und in Venetien ins Rennen. Der Wirtschaftsexperte Carlo Cottarelli wird die Sozialdemokraten-Liste für den Senat in Mailand anführen. Die Sozialdemokraten schicken auch den während der Pandemie zum Starvirologen aufgerückten Experten Andrea Crisanti ins Rennen.