Meloni im Wahlkampf: „Bin keine Faschistin“

Die in Umfragen führende italienische Rechtspopulistin Giorgia Meloni verwahrt sich dagegen, als „Faschistin“ bezeichnet zu werden. „Als wir 2012 die Fratelli d’Italia gründeten, gründeten wir sie mit erhobenem Haupt als Mitte-rechts-Partei. Ich verstecke mich nicht. Wenn ich Faschistin wäre, würde ich sagen, dass ich eine Faschistin bin. Ich habe jedoch nie von Faschismus gesprochen, weil ich keine Faschistin bin“, sagte Meloni zur britischen Wochenzeitung „The Spectator“.

Giorgia Meloni
APA/AFP/Ansa/Riccardo Dalle Luche

„In der DNA der Fratelli d’Italia gibt es keine Nostalgie für Faschismus, Rassismus oder Antisemitismus. Stattdessen gibt es eine Absage an alle Diktaturen, vergangene, gegenwärtige und zukünftige“, sagte die Vorsitzende der Fratelli d’Italia (Brüder Italiens/FdI). Auf der Titelseite der Wochenzeitung ist eine Karikatur der italienischen Politikerin mit der Überschrift „Ist Giorgia Meloni die gefährlichste Frau Europas?“ abgebildet.

Aussichten auf Premiersamt

Meloni verteidigte die umstrittene Entscheidung, die dreifarbige Flamme in den Nationalfarben im Parteisymbol ihrer Partei zu belassen. Die „fiamma tricolore“ war einst das Parteisymbol des Movimento Sociale Italiano (MSI), der Nachfolgepartei der Faschistischen Partei. „Die Flamme im Symbol der Fratelli d’Italia hat nichts mit Faschismus zu tun, sondern ist die Anerkennung des Weges, den die demokratische Rechte in der Geschichte unserer Republik zurückgelegt hat. Und wir sind stolz darauf“, erklärte Meloni.

Melonis Partei gehört einem Mitte-rechts-Bündnis an, das in den Umfragen vor der Parlamentswahl am 25. September klar vorne liegt. Der Allianz gehören auch die rechtskonservative Forza Italia von Ex-Premier Silvio Berlusconi sowie die rechte Lega von Matteo Salvini an. Meloni könnte im Fall eines Wahlsiegs des Mitte-rechts-Bündnisses die erste italienische Regierungschefin werden.