Schwere Überschwemmungen in Afghanistan – viele Tote

Bei einer schweren Sturzflut im Osten Afghanistans sind mindestens 20 Menschen ums Leben gekommen. Weitere 30 Verletzte und mindestens vier Vermisste seien in einem Bezirk der Provinz Lugar gemeldet worden, teilte die Polizei heute mit. Bei der Hälfte der Todesopfer soll es sich um Kinder handeln. Mehr als 3.000 Wohnhäuser seien beschädigt bzw. zerstört worden.

Menschen suchen in ihren durch Unwetter zerstörten Häusern in Afghanistan nach Habseligkeiten
AP/Shafiullah Zwak

Aufnahmen in sozialen Netzwerken zeigten Kinderleichen und überflutete Dörfer. „Die Situation ist sehr besorgniserregend“, sagte ein Polizeisprecher. Die Menschen brauchten dringend Hilfe. Nach Angaben der Nationalen Katastrophenschutzbehörde versuchten Einsatzkräfte seit gestern Abend, Menschen mit Hubschraubern aus den Fluten zu retten. Auch ein Notlager sei eingerichtet worden.

Afghanistan wird jedes Jahr von saisonalen Überschwemmungen heimgesucht. In der vergangenen Woche starben mindestens 32 Menschen in der östlichen Provinz Parwan, nachdem Wassermassen durch mehrere Täler geströmt waren. Da es kein Warnsystem in dem gebirgigen Land gibt, werden die Bewohnerinnen und Bewohner oft von Sturzfluten überrascht.