Weiterer US-Politiker besuchte Taiwan

Der Gouverneur des US-Bundesstaates Indiana hat mitten in der Taiwan-Krise als weiterer US-Politiker die Insel besucht. Eric Holcomb erklärte gestern per Twitter, er werde diese Woche neue Beziehungen sowohl in Taiwan als auch in Südkorea aufbauen. Holcomb wird auch die taiwanische Präsidentin Tsai Ing-wen nach Angaben von deren Büro treffen.

Nach Angaben des taiwanischen Außenministeriums ist bei Holcombs Besuch auch die Unterzeichnung mehrerer Abkommen mit Vertretern von Taiwans Chipindustrie geplant, die weltweit eine führende Rolle einnimmt. Taiwan Semiconductor Manufacturing Co. Ltd (TSMC) baut derzeit eine Fabrik für zwölf Milliarden Dollar im US-Bundesstaat Arizona.

Noch kein Kommentar von China

China reagierte nicht auf die Visite. Der Besuch der Präsidentin des US-Repräsentantenhauses, Nancy Pelosi, hatte Anfang des Monats einen schweren Konflikt zwischen den USA und China ausgelöst. China betrachtet das demokratisch regierte Taiwan als abtrünnige Provinz und beansprucht die Insel für sich. Die Regierung in Peking droht allen Ländern, die Kontakte mit Taiwan pflegen oder aufbauen, mit Konsequenzen.

Kurz nach dem Besuch Pelosis reiste eine weitere Delegation mit fünf US-Kongressabgeordneten auf die Insel. China, das wiederholt Militärflugzeuge und Kriegsschiffe in die Nähe der Insel geschickt hat, protestierte gegen die Besuche und reagierte mit Militärmanövern. Am Sonntag meldete Taiwan, dass erneut zwölf Militärflugzeuge und fünf Schiffe der Volksrepublik China rund um die Insel im Einsatz gewesen seien.