Weitere US-Delegation nach Taiwan gereist

Ungeachtet der wachsenden Spannungen mit China nach dem Taiwan-Besuch von US-Parlamentspräsidentin Nancy Pelosi ist erneut eine US-Delegation nach Taipeh gereist.

Ziel seiner „Wirtschaftsentwicklungsreise“ sei es, eine „strategische Partnerschaft“ mit Taiwan aufzubauen, sagte der republikanische Politiker Eric Holcomb heute nach einem Treffen mit Taiwans Präsidentin Tsai Ing-wen. Washington hatte vergangene Woche angekündigt, im Herbst Handelsgespräche mit Taipeh zu beginnen.

Taiwans Präsidentin Tsai Ing-wen begrüsst eine US-Delegation, angeführt von Eric Holcomb
APA/AFP/Taiwan’s Presidential Office

Die USA und Taiwan teilten „viele gemeinsame Werte, Interessen und Ziele“, sagte der Gouverneur des US-Bundesstaates Indiana. Holcomb will auch mit Vertretern der weltweit führenden taiwanischen Halbleiterindustrie zusammentreffen, bevor er am Mittwoch nach Südkorea weiterreist. Taiwan ist neben Südkorea der wichtigste Hersteller von Mikrochips.

Militärmanöver nach Pelosi-Besuch

Peking lehnt Taiwans Pläne für Handelsgespräche mit Washington ab, obwohl es ebenfalls mehrere Handelsabkommen mit Taipeh aus früheren Jahren unterhält. Peking kritisiert zudem alle diplomatischen Aktionen, die Taiwan Legitimität verleihen könnten, und reagiert mit wachsender Wut auf Besuche westlicher Politiker.

Chinas Militär hatte nach Pelosis Besuch in Taiwan seine bisher größten Manöver in den Gewässern um die Insel abgehalten und dabei auch Raketen abgeschossen. Seit der Spaltung zwischen China und Taiwan im Jahr 1949 betrachtet Peking die Insel als abtrünniges Gebiet, das es wieder mit dem Festland vereinigen will.