Ukraine untersagt aus Angst vor Angriffen Unabhängigkeitsfeiern

Aus Furcht vor russischen Raketengriffen haben die Behörden in der ukrainischen Hauptstadt Kiew alle Großveranstaltungen rund um den Unabhängigkeitstag am Mittwoch verboten. Das Verbot gelte von heute bis Donnerstag und betreffe öffentliche Großveranstaltungen, Kundgebungen und andere Zusammenkünfte, erklärten die Behörden.

Präsident Wolodymyr Selenskyj hatte am Wochenende gewarnt, dass Russland zum 31. Jahrestag der Unabhängigkeit von der Sowjetunion am 24. August, der diesmal auch den Beginn der russischen Invasion vor sechs Monaten markiert, „etwas besonders Bösartiges“ tun könnte.

Selensykj warnt vor Schauprozess

Selenskyj warnte Russland zugleich davor, Soldaten seines Landes anlässlich des Unabhängigkeitstages vor Gericht zu stellen. Das wird die Grenze sein, ab der keine Verhandlungen mehr möglich sind", sagte Selenskyj seiner regelmäßigen Videoansprache.

In diesem Jahr blickt die Ukraine am Nationalfeiertag zugleich auf die sechs Monate seit Beginn des russischen Angriffskrieges am 24. Februar zurück.

Berichte über Verfahren gegen Mariupol-Kämpfer

Selenskyj verwies auf Medienberichte, wonach es zugleich mit dem Unabhängigkeitstag am Mittwoch eine öffentliche russische Gerichtsverhandlung für Kämpfer geben könnte, die während der Belagerung der ukrainischen Hafenstadt Mariupol gefangen genommen wurden.

Es gebe Berichte über entsprechende Vorbereitungen Russlands. „Wenn dieses verabscheuungswürdige Gericht stattfindet, wenn unsere Leute unter Verletzung aller Vereinbarungen, aller internationalen Regeln in diese Lage gebracht werden, wird es Missbrauch geben“, warnte Selensky.