Polen: Deutschland setzt zu wenige Barrieren für tote Fische ein

Polens Regierung hat bemängelt, dass deutsche Behörden nur wenige Ölsperren zum Auffangen der massenweise verendeten Fische in der Oder aufgestellt hätten.

„Hier stellt sich wirklich die Frage, warum wir auf polnischer Seite bereits 29 Ölsperren errichten konnten, in denen Fische gefangen werden, während auf deutscher Seite trotz unserer Bitten darum bisher nur drei solcher Barrieren errichtet wurden“, sagte Vizeaußenminister Szymon Szynkowski vel Sek heute dem öffentlich-rechtlichen Sender Polskie Radio.

Die polnische Feuerwehr sei auch bereit, diese Sperren auszuleihen oder sie auf der deutschen Seite zu errichten. Die Ölsperren werden im Fluss eingesetzt, um verendete Fische aufzufangen und zu bergen, bevor diese noch weiter flussabwärts treiben. Am Vortrag kritisierte Polen, dass in Deutschland „Falschinformationen“ verbreitet würden.

Giftige Alge in Wasserproben festgestellt

Deutschland wies die polnischen Vorwürfe im Zusammenhang nun zurück. „Wir bedauern, dass es zu dieser Bewertung von polnischer Seite gekommen ist“, sagte ein Sprecher des Bundesumweltministeriums in Berlin.

Mittlerweile gebe es mehrere organische und anorganische Substanzen, die dafür verantwortlich sein könnten, sagte der Sprecher weiter. „Es scheint sich da wirklich um einen Chemiecocktail zu handeln. Keine dieser Substanzen hat nach unseren bisherigen Erkenntnissen allein zum Fischsterben geführt.“ Es könnte sich um ein „multikausales Ereignis“ handeln.