F: Kartwettrennen in Gefängnis sorgt für Wirbel

Ein Kartwettbewerb im Innenhof eines Gefängnisses bei Paris, bei dem Häftlinge gegen Wärter um die Wette gefahren sind, sorgt in Frankreich für helle Aufregung. „Unsere Gefängnisse sind keine Ferienkolonie, wo Häftlinge und Aufseher freundschaftliche Bande knüpfen“, empörte sich der Abgeordnete der Republicains, Eric Ciotti.

„Wo ist der Respekt für die Opfer und ihre Familien, wenn diese sehen, wie die Täter sich während der Haftverbüßung amüsieren“, twitterte der rechte Politiker nach der Veröffentlichung eines Videos am vergangenen Freitag über das Sommerfest im Gefängnis. Neben dem Kartwettrennen gab es dort weitere Aktivitäten.

Justizminister: „Schockierende Bilder“

Justizminister Eric Dupond-Moretti sprach von „schockierenden Bildern aus dem Gefängnis von Fresnes“ und ordnete eine Untersuchung zur Aufklärung des bunten Treibens im Gefängnishof an. „Für den Kampf gegen Rückfälligkeit ist Wiedereingliederung wichtig, aber sicher nicht das Kartfahren!“, polterte der Minister auf Twitter.

Wie die Zeitung „Le Figaro“ heute berichtete, habe das Ministerium das Sommerfest für Häftlinge mit geringen Strafen aber im Vorfeld auf höchster Ebene gutgeheißen – allerdings sei zunächst nur von Sportwettbewerben die Rede gewesen und nicht von einem Kartwettbewerb, den übrigens die Wärter für sich entschieden.

Aus dem Kreis des Gefängnispersonals hieß es laut „Le Figaro“, nicht alles sei ideal organisiert gewesen, auch unter Sicherheitsaspekten. Außerdem sei eine Direktorin des Gefängnisses, die am Wettbewerb im Hof gar nicht teilgenommen habe, von Häftlingen in ein dort aufgebautes Schwimmbecken geworfen worden. Während Frankreich mitten im Sommerloch noch über das Kartrennen debattiert, legt das Gefängnis im September bereits nach: Dann soll ein dort aufgenommenes Rapalbum herauskommen, das während des Projekts „Shtar Academy“ entstand.