Brüssel: Keine Notlage durch „Nord Stream“-Wartung

Die geplante erneute Unterbrechung von russischen Gaslieferungen über die Pipeline „Nord Stream 1“ wird nach Ansicht der EU-Kommission nicht zu einem EU-weiten „Unionsalarm“ führen.

Bei der dreitägigen Unterbrechung sehe es derzeit nicht danach aus, als müsse der Alarm ausgelöst werden, sagte ein Sprecher heute. „Wir verfolgen die Situation mit allen Mitgliedsstaaten sehr genau und behalten die Entwicklung der Ströme weiterhin genau im Auge.“

Die EU-Länder hatten sich im Juli in ihrem Notfallplan darauf geeinigt, bei weitreichenden Gasversorgungsengpässen einen „Unionsalarm“ auszulösen. In dem Fall wären sie dazu verpflichtet, weniger Gas zu verbrauchen und verbindliche Sparziele zu erreichen. Aktuell wollen Staaten ihren Verbrauch vorerst freiwillig um 15 Prozent senken.

Wartung „technisch nicht nachvollziehbar“

Die deutsche Bundesnetzagentur hält die erneute Wartung der Gaspipeline für unbegründet. „Auch diese Wartungsunterbrechung ist für uns technisch nicht nachvollziehbar“, sagte der Präsident der Netzagentur, Klaus Müller. Alle bisherigen Argumente, es liege an den Turbinen von Siemens Energy, halte er für vorgeschoben.

Der russische Staatskonzern Gasprom hatte vergangene Woche mitgeteilt, dass die Gaslieferung über die Ostsee-Pipeline „Nord Stream 1“ vom 31. August bis zum 2. September unterbrochen werde.