Großer Teil des Fischbestandes in Oder gestorben

Durch die Umweltkatastrophe in der Oder sind nach Schätzungen des deutschen Instituts für Binnenfischerei zwischen 25 und 50 Prozent der Fische getötet worden. Das seien etwa 200 bis 400 Tonnen, sagte der wissenschaftliche Direktor, Uwe Brämick, heute im Umweltausschuss des Bundestags. Er erklärte dazu: „Beim Fischsterben findet man nicht jeden toten Fisch, wir müssen davon ausgehen, dass zwei- bis viermal so viele Fische gestorben sind, wie geborgen und entsorgt worden sind.“

Erholung wird Jahre dauern

Brämick zufolge leben rund 50 Arten in der Oder, 14 seien nach Beprobungen gefunden worden und davon alle Größen, berichtete er. Die Verluste der Fischereibetriebe an der Oder bezeichnete er als drastisch. „Wir gehen davon aus, dass es zwei bis vier Jahre dauern wird, bis sich die Potenziale der Bestände wieder so entwickelt haben, wie es vor dieser Entwicklung der Fall war.“

In der Oder werden ihm zufolge normalerweise etwa 50 bis 60 Tonnen Fisch durch die zwölf Fischereibetriebe gefangen, die damit 80 Prozent ihrer Erlöse einnehmen. Ebenso viele Tonnen holen Anglerinnen und Angler jährlich aus dem Fluss.

Brämick sprach sich für ein längerfristiges Monitoring bei der Nutzung der Fischbestände aus. So könnten nach solchen Ereignissen die Folgen besser eingeschätzt und bewertet werden.