Affenpocken-Schutzimpfung wird ausgeweitet

217 Affenpocken-Fälle sind zuletzt in Österreich verzeichnet worden. Die Dunkelziffer dürfte um ein Mehrfaches darüber liegen. Dem trägt nun das Nationale Impfgremium (NIG) Rechnung. Künftig können einer aktualisierten Empfehlung zufolge neben Gesundheitspersonal auch „Personen mit individuellem Risikoverhalten“ auf eine vorbeugende Schutzimpfung zugreifen.

Grundsätzlich ist eine Impfung der allgemeinen Bevölkerung gegen Affenpocken (Monkeypox, MPX) nicht vorgesehen und wird weiter nicht empfohlen. Der Kreis derer, die geimpft werden sollen bzw. können, wird jedoch ausgeweitet. Bisher war dieser auf Personal in spezialisierten Laboren, die mit Orthopoxviren arbeiten, Kontaktpersonen, die engen körperlich Kontakt zu bestätigten Fällen hatten, und Personen im Umfeld eines lokal gehäuften Auftretens beschränkt.

Jetzt kommt die prophylaktische Schutzimpfung gegen MPX für Gesundheitspersonal und Laborpersonal mit direktem Viruskontakt, vor allem aber für Personen über 18 Jahren mit multiplen Sexualkontakten in Betracht, wie das Gesundheitsministerium mitteilte. Dazu zählen insbesondere Männer, die häufig Sexualkontakt mit wechselnden Männern haben – laut WHO eine von MPX besonders stark betroffene Gruppe.

Gesundheitsminister Johannes Rauch (Grüne) begrüßte die neue Empfehlung des NIG. Diese werde „dazu beitragen, dass sich die Impfstoffknappheit reduziert und deutlich mehr Menschen der Zugang zu einer Schutzimpfung offensteht“. Die Nachricht sei „besonders in der LGBTIQ+-Community bereits erwartet und erhofft worden“, betonte Rauch.