Lettland beginnt mit Abriss von Sowjetdenkmal

In Lettland haben die Behörden mit der Demontage des sowjetischen Siegesdenkmals in der Hauptstadt Riga begonnen. Mit Baugeräten beseitigten Arbeiter heute mehrere riesige Bronzestatuen des umstrittenen Monuments, das mit einem Sichtschutz umgeben und von der Polizei weiträumig abgesperrt wurde.

Statue wird demontiert
Reuters/Ints Kalnins

Wann der 79 Meter hohe Obelisk mit Sowjetstern an der Spitze abgerissen wird, ist noch unklar. Die Vorbereitungen dafür laufen. Sprengstoff soll dabei nach Angaben der Stadtverwaltung aber nicht eingesetzt werden.

Parlamentsbeschluss nach Ukraine-Einmarsch Russlands

In Lettland müssen nach einem Parlamentsbeschluss im Gefolge des russischen Überfalls auf die Ukraine alle Objekte, die totalitäre Regime verherrlichen, bis zum 15. November demontiert werden. Die Regelung zielt speziell auch auf den Abriss des sowjetischen Siegesdenkmals. Russland hat dagegen scharf protestiert.

Das Monument wurde 1985 zum 40. Jahrestag des sowjetischen Sieges über Hitler-Deutschland im Zweiten Weltkrieg errichtet – als „Denkmal für die Befreier von Sowjetlettland und Riga von den deutschfaschistischen Invasoren“.

Die meisten Letten sehen das Denkmal allerdings daher nicht als Symbol für den Sieg über Hitler-Deutschland, sondern für die erneute Besatzung ihres Landes durch die Sowjetunion. An dem Monument begehen jährlich am 9. Mai russischstämmige Einwohnerinnen und Einwohner Lettlands den russischen Feiertag „Tag des Sieges“.