Kolumbien setzt Vernichtung von Kokaplantagen aus

Die kolumbianische Polizei hat die Vernichtung von Kokaplantagen vorerst ausgesetzt. Die Bauern seien das schwächste Glied im Drogenhandel, sagte der neue Polizeichef Henry Sanabria gestern der Zeitung „El Tiempo“. Der Kampf gegen die Hinterleute werde aber fortgesetzt.

„Die Verfolgung der illegalen Organisationen, die sich diesem kriminellen Geschäft verschrieben haben, wird fortgesetzt, um die Personen, die wir mit dem Drogenhandel in Verbindung gebracht haben, zu fassen“, sagte Sanabria.

Kolumbien ist neben Peru und Bolivien einer der größten Prozenten von Kokain weltweit. Im vergangenen Jahr wurden auf 234.000 Hektar Kokapflanzen angebaut. In den vergangenen Jahren nahm die Vernichtung der Plantagen durch die Sicherheitskräfte ständig zu. Im vergangenen Jahr wurden Kokasträucher auf 103.000 Hektar zerstört.

In dem südamerikanischen Land sind verschiedene Verbrechersyndikate sowie Splittergruppen der Guerillaorganisation FARC und die Rebellengruppe ELN im Drogenhandel aktiv. Für viele Bauern ist der Anbau von Kokapflanzen deutlich lukrativer als die legale Landwirtschaft. Es gibt aber auch immer wieder Berichte, dass Landwirte von kriminellen Banden zum Anbau von Kokapflanzen gezwungen werden.