US-Gouverneurin entführt: Rechtsradikale schuldig gesprochen

Zwei Mitglieder einer rechtsradikalen Miliz sind gestern wegen der geplanten Entführung der Gouverneurin des US-Staats Michigan, Gretchen Whitmer, verurteilt worden.

Das Geschworenengremium eines Bundesgerichts erklärte die Angeklagten nach achtstündiger Beratung der Verschwörung zum Zwecke der Entführung und der Verwendung einer Massenvernichtungswaffe für schuldig. Das Strafmaß muss noch festgelegt werden. Den beiden Verurteilten droht eine lebenslange Haftstrafe.

Das Urteil bestätige, dass diese Verschwörung „sehr real und sehr gefährlich war“, erklärte der von der US-Regierung bestellte Prozessbeobachter Andrew Birge. Im April waren zwei weitere wegen der geplanten Entführung Whitmers angeklagte Männer freigesprochen worden.

14 Festnahmen rund um Pläne 2020

Im Zusammenhang mit der geplanten Entführung waren im Oktober 2020, einen Monat vor der US-Präsidentschaftswahl, insgesamt 14 mutmaßliche Extremisten festgenommen worden. Sie sollen geplant haben, die demokratische Gouverneurin zu entführen, um einen „Bürgerkrieg“ anzuzetteln.

Whitmer, eine scharfe Kritikerin von Ex-Präsident Donald Trump, war damals von rechten Gruppen wegen ihrer harten Maßnahmen im Kampf gegen die CoV-Pandemie angefeindet worden. Proteste teils schwer bewaffneter Aktivisten in Michigans Hauptstadt Lansing sorgten landesweit für Aufsehen.

Trump hatte vor den Protesten dazu aufgerufen, Michigan und die ebenfalls demokratisch regierten US-Staaten Minnesota und Virginia zu „befreien“. Er hatte Whitmer zudem wiederholt verbal angegriffen.