Karner verteidigt Antimigrationskampagne

Innenminister Gerhard Karner (ÖVP) hat die Antimigrationskampagne gestern im ZIB2-Interview verteidigt. „Wir können doch den Schleppern nicht die Deutungshoheit überlassen“, begründete Karner die Notwendigkeit für eine derartige Kampagne im Netz. Im Kampf gegen illegale Migration brauche es ein „Bündel an Maßnahmen“, wiederholte er im Interview mehrfach. Die Kampagne sei ein Teil davon.

Minister Karner zur Antimigrationskampagne

Innenminister Gerhard Karner (ÖVP) erklärt die Motivation für seine Onlinekampagne gegen illegale Migration. Er spricht auch zur rechtswidrigen Abschiebung der jungen Tina und ihrer Familie nach Georgien. Zum Schluss gibt er noch ein Statement zum Verhalten der Polizei gegenüber der verstorbenen Dr. Kellermayr ab.

Unter Fachleuten ist die Effektivität einer solchen Kampagne umstritten. „Es gibt keinerlei empirische Evidenz für den Erfolg solcher Infokampagnen“, sagte die Migrationsexpertin Judith Kohlenberger gegenüber der ZIB2 hingegen. „Das einzige, was man festhalten kann, ist, dass reine Onlinekampagnen noch einmal schwieriger sind als Plakate, weil da noch einmal einige Unsicherheitsfaktoren dazukommen.“

Andererseits seien solche Kampagnen mit hohen Kosten verbunden. Für jenes Geld könne man „zahlreiche afghanische Frauen und Mädchen“ in Österreich aufnehmen und ihnen Bildungszugang gewährleisten.

Gemeinsam mit dem Migrationsexperten des Innenministeriums, Gerald Tatzgern und Rasha Corti vom Expertenrat für Integration, präsentierte Karner zuvor bei einer Pressekonferenz unter anderem neue Sujets, die nun in mehreren Herkunftsländern vor den „Mythen der Migration“ und den „Lügen der Schlepper“ warnen sollen.

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