Das Akkreditierungsverfahren für Vereine, die Schulen mit sexualpädagogischen Angeboten unterstützen, lässt weiter auf sich warten. Ursprünglich hätte dieses Anfang des vergangenen Schuljahrs stehen sollen.
Erst wurde auf Beginn, dann auf Ende des Sommersemesters 2022 verschoben. In der Beantwortung einer parlamentarischen Anfrage durch das Bildungsministerium heißt es nun, „die Etablierung einer Geschäftsstelle und die Implementierung eines Experten-Pools ist in Umsetzung“.
Hintergrund des geplanten neuen Verfahrens sind die Diskussionen über den auch an Schulen tätigen christlichen Sexualkundeverein TeenSTAR. Ende 2018 war bekanntgeworden, dass in dessen Schulungsmaterialien u. a. Homosexualität als heilbares Identitätsproblem und Selbstbefriedigung als schädlich dargestellt wurden. Außerdem wurden kein Sex vor der Ehe und natürliche Empfängnisverhütung propagiert.
Den Schulen wurde daraufhin von einer Zusammenarbeit mit TeenSTAR abgeraten. Sexualpädagogische Vereine sollten sich außerdem für den Einsatz an Schulen akkreditieren müssen.
„Vorbereitung zur Umsetzung abgeschlossen“
Nun sei „die Vorbereitung zur Umsetzung des Qualitätssicherungsverfahrens externer Angebote“ abgeschlossen, heißt es in der Beantwortung einer aktuellen parlamentarischen Anfrage der SPÖ durch ÖVP-Bildungsminister Martin Polaschek.
Die Webapplikation, auf der Vereine künftig ihre Angebote einreichen sollen, um eine Akkreditierung zu erhalten, stehe bereits zur Verfügung. Öffentlich zugänglich gemacht werde sie erst mit Start des Qualitätssicherungsverfahrens, für das in der Anfragebeantwortung kein Datum genannt wird.
Die SPÖ kritisiert, dass sich die Qualitätssicherung sexueller Bildung weiterhin im Stadium der „Vorbereitung zur Umsetzung“ befinde. „Das kann nur mehr als Zeichen von Inkompetenz oder absolutem Desinteresse gewertet werden“, sagt Gleichbehandlungssprecher Mario Lindner gegenüber der APA.