Einfahrt in den Eurotunnel
APA/AFP/Denis Charlet
Eurotunnel

Passagiere saßen stundenlang in Tunnel fest

Nach einer Zugspanne im Eurotunnel haben Hunderte Passagiere fast fünf Stunden lang ausharren müssen. Ein Autozug war Dienstagnachmittag aus dem französischen Calais auf dem Weg zum britischen Ort Folkestone ausgefallen. Der Eurotunnel ist der weltweit längste Unterwassertunnel: Von 50 Kilometern verlaufen 37 Kilometer komplett unter dem Ärmelkanal.

Ein Video in sozialen Netzwerken zeigte, wie Menschen teils mit Gepäck und Hunden offenbar durch einen Wartungstunnel gehen. Ein Ersatzzug, der normalerweise Busse befördert, brachte dem Bericht zufolge die Reisenden schließlich zum Zielterminal in Folkestone.

„Der Wartungstunnel war furchterregend. Es war wie in einem Katastrophenfilm“, erzählte eine 37-jährige Passagierin der Agentur PA. „Wir gingen einfach in den Abgrund, ohne zu wissen, was passiert. Wir mussten alle in dieser langen Schlange unter dem Meer ausharren.“ Eine Frau habe geweint, eine andere habe eine Panikattacke gehabt.

Passagiere saßen Stunden in Tunnel fest

Nach einer Zugspanne im Eurotunnel haben Hunderte Passagiere fast fünf Stunden lang ausharren müssen. Ein Video in sozialen Netzwerken zeigte, wie Menschen teils mit Gepäck und Hunden offenbar durch einen Wartungstunnel gehen. Ein Ersatzzug, der normalerweise Busse befördert, brachte dem Bericht zufolge die Reisenden schließlich zum Zielterminal in Folkestone.

Wegen des Vorfalls fielen weitere Verbindungen aus. Der Bahnbetreiber forderte Fahrgäste, die von Calais nach Folkestone reisen wollten, auf, vorerst nicht zum Terminal zu kommen, was zu langen Warteschlangen bis spät in den Abend führte.

Verbindung Kontinent – Insel

Der Eurotunnel hat drei Röhren, die in bis zu 45 Meter Tiefe unter dem Boden des Ärmelkanals verlaufen. Durch die beiden äußeren Röhren mit einem Durchmesser von 7,6 Metern verläuft jeweils ein Gleis. Dazwischen liegt ein Sicherheitstunnel mit 4,8 Meter Durchmesser für Rettungsfahrzeuge.

Sechs Stunden statt einer

Ein Reisender aus dem evakuierten Zug, Michael Harrison aus Kent, sagte gegenüber PA: "Wir stiegen um 15.50 Uhr in den Zug, nach etwa zehn Minuten gingen die Lichter aus, und der Zug blieb stehen. Uns wurde gesagt, sie müssten ein Problem mit den Rädern untersuchen. Es dauerte etwa eineinhalb Stunden, bis sie das Problem untersucht hatten und offensichtlich nichts gefunden hatten.

Nach weiterem Warten verließen wir den Zug durch den Notverbindungstunnel zum Servicetunnel. Wir sind dann etwa zehn Minuten zu einem Zug vor dem betroffenen Zug gegangen." Harrison kam sechs Stunden nach Besteigen des Zuges in Folkestone an.

In einer Erklärung sagte ein Sprecher von Eurotunnel: „Ein Zug hat eine Panne im Tunnel, und wir sind dabei, die Kunden auf einen separaten Shuttle-Zug über den Servicetunnel umzuleiten, um zu unserem Terminal in Folkestone zurückzukehren. Wir entschuldigen uns aufrichtig für diese Unannehmlichkeiten.“ Am Mittwochvormittag lief der Betrieb dann wieder normal, wie Eurotunnel mitteilte.