GB importiert seit Juni keinen Sprit mehr aus Russland

Erstmals hat Großbritannien im Juni keinen Treibstoff mehr aus Russland importiert. Das sei der erste Monat ohne Einfuhren seit Beginn der Aufzeichnungen im Jänner 1997 gewesen, teilte das nationale Statistikamt ONS heute mit.

Die britische Regierung hatte kurz nach Beginn des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine beschlossen, Ölimporte aus Russland bis Jahresende zu beenden und anschließend auch die Einfuhr von Flüssiggas (LNG). Zuvor war Russland der wichtigste Lieferant von raffiniertem Öl für Großbritannien, der Anteil lag bei knapp einem Viertel.

Flüssiggas aus Australien

Bei der Diversifizierung von Energielieferungen setzt Großbritannien auch auf Australien. Erstmals seit sechs Jahren erreichte ein mit australischem LNG beladener Tanker das Vereinigte Königreich. Die „Attalos“ ankerte heute vor einer LNG-Anlage des Versorgers National Grid an der Themse-Mündung östlich von London, wie die Zeitung „Telegraph“ berichtete.

Wie das Statistikamt weiter mitteilte, sank der Wert russischer Importe im Juni auf insgesamt 33 Millionen Pfund (39 Mio. Euro), der niedrigste Stand seit Jänner 1997. Exporte nach Russland seien zwar im Vergleich zum Mai leicht gestiegen. Im Vergleich mit den Monaten bis Februar hätten sie aber um gut ein Drittel abgenommen.