Mord an Abe: Japans Polizeichef tritt zurück

Nach der Ermordung des ehemaligen japanischen Premierministers Shinzo Abe ist der Chef der nationalen Polizeibehörde Japans wegen Mängeln bei den Sicherheitsvorkehrungen zurückgetreten.

Er übernehme die Verantwortung für die Versäumnisse, sagte Polizeichef Itaru Nakamura heute vor Journalisten. Die Behörde habe beschlossen, ihr Personal umzustrukturieren, deshalb reiche er sein Rücktrittsgesuch bei der Nationalen Kommission für öffentliche Sicherheit ein.

Vorkehrungen „unzureichend“

Es habe „Mängel bei den Sicherheitsplänen“ und bei der Risikoeinschätzung gegeben, sagte Nakamura. Die Anweisungen des Einsatzleiters an Ort und Stelle seien „unzureichend“ gewesen. Die Wurzel des Problems liege in den „Grenzen des aktuellen Systems“, bei dem die örtliche Polizei alleine für Sicherheitsmaßnahmen zuständig ist.

Die Erkenntnisse aus den Ermittlungen zu den Mängeln hätten die nationale Polizeibehörde zu einem „Neustart und zu einer Überarbeitung unseres Sicherheitssystems“ veranlasst.

Abe war am 8. Juli bei einem Wahlkampfauftritt in der westjapanischen Stadt Nara niedergeschossen worden. Wenige Stunden später wurde der 67-Jährige im Krankenhaus für tot erklärt.