Bus raste in Polizeiauto: Tote und Festnahmen in Bulgarien

Ein voll besetzter Bus mit 47 Migranten und Migrantinnen ist heute Früh in der bulgarischen Schwarzmeer-Stadt Burgas in einen Polizeiwagen gerast. Dabei wurden zwei Beamte im Alter von 31 und 43 Jahren getötet. Die Flüchtlinge blieben unverletzt, erklärte der bulgarische Gesundheitsminister Assen Medschidiew.

Der flüchtige Lenker des Busses sowie ein zweiter Mitfahrer wurden festgenommen, gab der Polizeichef von Burgas, Kalojan Kalojanow, bekannt. „Erste Ermittlungen haben ergeben, dass es sich um einen gezielten Zusammenstoß mit dem Polizeiwagen handelt“, so der leitende Staatsanwalt.

Der Bus wurde gestohlen und war mit gefälschten Kennzeichen unterwegs. Vor dem Unfall raste er zweimal an einer Verkehrskontrolle vorbei, ohne anzuhalten. Die Insassen sind überwiegend junge Männer, aber auch Frauen und Kinder waren darunter.

Fahrer festgenommen

Der Fahrer des Busses sowie eine weitere Person, die vom Unfallort geflohen war, wurden gegen Mittag festgenommen. Beide Männer sind syrische Staatsbürger mit Geflüchtetenstatus in Bulgarien. Sie hätten die Fahrt organisiert und seien im Bus mitgereist, gab Innenminister Iwan Demerdschiew bekannt.

Am Unfallort erklärte er, gegen Schlepperbanden entschieden vorzugehen. Er will die Schlepper bis Ende nächster Woche abschieben und gleichzeitig alle Flüchtlingszentren in Bulgarien kontrollieren, denn dort gebe es organisierte Schlepperbanden.

Bulgariens Innenminister sieht das Problem bei der Grenzpolizei, weil sie zugelassen habe, dass eine so große Gruppe Migranten in das Landesinnere gelangt. Demerdschiew schloss nicht aus, dass Grenzpolizeibeamte am Geschäft mit der illegalen Migration über die bulgarisch-türkische Grenze südlich von Burgas am Schwarzen Meer beteiligt sind.