Handelsverband: Kostendruck bedroht Tausende Betriebe

Der durch die Teuerungswelle ausgelöste Kostendruck bringt derzeit viele heimische Handelsbetriebe in Bedrängnis. Laut einer aktuellen Umfrage des Handelsverbands erwarten 42 Prozent der Händlerinnen und Händler im Jahr 2022 Verluste, 14 Prozent bzw. rund 5.900 Betriebe fürchten sogar eine Schließung. Zusätzlich kämpfen viele Unternehmen mit Lieferkettenproblemen und Personalmangel, so das Ergebnis.

23 Prozent der 197 befragten Unternehmen glaubten, heuer einen Gewinn zu erwirtschaften. Konfrontiert sehen sich die Betriebe vor allem mit deutlich gestiegenen Kosten für Strom (im Schnitt plus 43 Prozent im Vergleich zum Vorjahr) und Gas (durchschnittlich plus 44 Prozent).

Mehr als drei Viertel (79 Prozent) der Befragten gaben an, sich mit Lieferverzögerungen und Lieferausfällen abzumühen. Darüber hinaus sind 43 Prozent von Personalmangel betroffen, bei einem Fünftel war deswegen zuletzt oftmals nur ein eingeschränkter Betrieb möglich.

2023 als eigentliche Herausforderung

„Die Ergebnisse unserer Befragung machen einmal mehr deutlich, welche gravierenden Folgen die Teuerungswelle auf den österreichischen Handel hat“, kommentierte Handelsverband-Geschäftsführer Rainer Will die Studienresultate in einer Aussendung. Die eigentliche Herausforderung sieht Will 2023, wenn die Energiepreiserhöhungen schlagend und die verfügbare Kaufkraft sinken werde.

Vonnöten sei daher eine rasch auf den Weg zu bringende „Reformagenda“ der Regierung. Diese solle unter anderem eine Senkung der Lohnnebenkosten, eine Reduktion der Mehrwertsteuer auf Energie von 20 auf zehn Prozent sowie die Einführung eines Energiepreisdeckels für Betriebe beinhalten.