Weltraumteleskop fand CO2 außerhalb des Sonnensystems

Das James-Webb-Weltraumteleskop hat erstmals Kohlendioxid in der Atmosphäre eines Planeten außerhalb des Sonnensystems nachgewiesen. Das teilten die an der Studie beteiligten Universitäten Bern und Genf heute mit. Nach ihren Angaben handelt es sich um eine wissenschaftliche Sensation. Erste Erkenntnisse des internationalen Forschungsteams werden im Fachmagazin „Nature“ veröffentlicht.

CO2 ist aufgrund seiner Rolle bei der Regulierung des Klimas ein zentraler Bestandteil der Erdatmosphäre. Es in der Atmosphäre von fernen Exoplaneten eindeutig nachweisen zu können, sei daher ein essenzieller Schritt bei der Suche nach lebensfreundlichen Welten, schreiben die beiden Universitäten.

Der Planet WASP-39b ist ein heißer Gasriese, der einen sonnenähnlichen Stern in 700 Lichtjahren Entfernung von der Erde umkreist. Das Forschungsteam konnte den Fingerabdruck von Kohlendioxid in dem Licht, das die Atmosphäre von WASP-39b durchquerte, nachweisen – mit Hilfe eines Nahinfrarotspektrografen.

Mögliches Vorzeichen für weitere Galaxien

Die Entdeckung eines so deutlichen Signals von Kohlendioxid auf WASP-39b sei ein gutes Vorzeichen, sagte die US-Forscherin Natalie Batalha als Leiterin des internationalen Forschungsteams – „sowohl für die Entdeckung von Atmosphären auf kleineren, erdgroßen Planeten als auch für die Messung der Häufigkeit von weiteren Gasen wie Wasser und Methan“.

Verstehe man, wie die Atmosphäre eines Planeten zusammengesetzt sei, erlaube das auch Einblicke in den Ursprung des Planeten und seine Entwicklung, heißt es in der Pressemitteilung weiter.

Die Webb-Mission ist eine Zusammenarbeit der Raumfahrtagenturen NASA, ESA und der kanadischen Weltraumbehörde (CSA). Das Teleskop war im Dezember 2021 nach jahrzehntelangen Vorbereitungen ins All gebracht worden. Mittlerweile befindet es sich mehr als eineinhalb Millionen Kilometer von der Erde entfernt.