Macron zu dreitägigem Besuch in Algerien

Frankreichs Präsident Emmanuel Macron ist zu einem dreitägigen Besuch in Algerien eingetroffen. Bei seiner Ankunft in der Hauptstadt Algier wurde er heute von Präsident Abdelmadjid Tebboune empfangen. Zu den Gesprächsthemen der beiden gehören Wirtschaftsfragen, algerische Gaslieferungen sowie die strategische Zusammenarbeit in Nordafrika.

Außerdem geht es um die Bewältigung der gemeinsamen Kolonialvergangenheit, die im vergangenen Jahr wieder einmal zu diplomatischen Verstimmungen geführt hatte.
Frankreich bezieht heute schon Gas aus seiner ehemaligen Kolonie, will das aber ausbauen.

Bereits im April hatte Italien mit Algerien ein Abkommen zum Ausbau der Gaslieferungen abgeschlossen, um künftig nicht mehr so viel Gas aus Russland importieren zu müssen. Zur französischen Delegation bei der Reise gehört auch die Generaldirektorin des Energiekonzerns Engie, Catherine MacGregor.

Im Algerienkrieg kämpften zwischen 1954 und 1962 algerische Unabhängigkeitsverfechter gegen die französische Kolonialmacht, die das Land seit 1830 beherrschte und den Befreiungskampf brutal unterdrückte. Der Algerienkrieg mit Hunderttausenden Toten war in Frankreich lange mit Tabus behaftet. Macron bemühte sich zuletzt darum, die Versöhnung voranzutreiben.