Hohe Margen für Autohersteller bald Vergangenheit

Trotz hoher Umsätze müssen sich Autohersteller der Beratungsgesellschaft Ernst & Young (EY) zufolge künftig auf ein schwierigeres Geschäftsumfeld einstellen. „Die Zeiten der Traummargen sind bald vorbei“, sagte EY-Branchenberater Peter Fuß auf Basis einer heute veröffentlichten Analyse von Kennzahlen der weltweit 16 größten Autokonzerne.

Grund sei unter anderem, dass sich die Versorgung mit Halbleitern in den kommenden Monaten normalisieren dürfte. Damit werde die Autoproduktion wieder an Fahrt aufnehmen können. Bisher hatte der Chipmangel als begrenzender Faktor gewirkt, so der Leiter der Mobilitätssparte Westeuropa bei EY, Constantin Gall.

„Die raren Halbleiter werden vor allem in margenstarke Fahrzeuge eingebaut; gleichzeitig müssen die Hersteller kaum noch Preisnachlässe gewähren, sondern können teilweise sogar Preiserhöhungen durchsetzen“, so Gall. Das habe die Umsätze zuletzt in die Höhe getrieben.

Zahlreiche Problemfelder

Aktuell kommt laut Fuß dazu, dass sich mit der Energiekrise und der drohenden weltweiten Rezession zunehmend Probleme auf der Nachfrageseite anbahnen. Entspannung sei auch bei den Material-, Logistik- und Energiepreisen nicht in Sicht. Auch der Absatzmarkt in China schwächle weiter.

Weltweit erzielten die Autokonzerne der Studie zufolge von April bis Juni deutlich höhere Umsätze trotz gesunkener Absatzzahlen im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Die durchschnittliche Gewinnmarge, also der Anteil des operativen Gewinns am Umsatz, ging jedoch von 9,8 Prozent auf 7,9 Prozent zurück. Damit näherte sich die Branche wieder den Zahlen vor der Pandemie an.