Ungarns RH warnt vor „zu weiblicher“ Erziehung

Der ungarische Rechnungshof hat vor „zu weiblicher Erziehung“ gewarnt. Diese könne die Entwicklung von Buben negativ beeinträchtigen und zu demografischen Problemen führen, heißt es in einem Bericht der Behörde.

Wenn die Bildung „weibliche Eigenschaften“ wie „emotionale und soziale Reife“ begünstige und so die „Überrepräsentation von Frauen an den Universitäten“ verursache, werde die Geschlechtergleichheit „erheblich geschwächt“.

Der Bericht war bereits im Juli veröffentlicht worden, fand aber erst durch einen gestern erschienenen Zeitungsartikel öffentliche Beachtung. Darin werden Buben als von Natur aus risikofreudig und unternehmerisch interessiert beschrieben.

Gebildete Frauen als mögliches „demografisches Problem“

Wenn sie diese Eigenschaften aufgrund von zu viel weiblichem Einfluss nicht entfalten könnten, könnten sie „psychische Probleme“ bekommen, warnt der Rechnungshof.

Auch könne der Einfluss von Frauen auf die Erziehung letztlich zu „demografischen Problemen“ führen, heißt es in dem Bericht. Denn gebildete Frauen könnten es schwer haben, einen ähnlich gebildeten Ehepartner zu finden.

Scharfe Kritik der Opposition

Der ungarische Oppositionsabgeordnete Endre Toth bezeichnete den Bericht als „völligen wissenschaftlichen Unsinn“. Es sei an der Zeit, die „Brille aus dem letzten Jahrhundert“ abzunehmen, kritisierte er auf Facebook.