Russische Notenbank äußert Zweifel an Ölprognosen

Die Ölprognosen des russischen Finanzministeriums sind nach Einschätzung der Zentralbank zu optimistisch. Die von der Behörde vorgeschlagenen Werte für den Basispreis für Öl und die Produktion erschienen zu hoch in der neuen Modifikation der Haushaltsregeln, schrieben die Analysten der Zentralbank heute.

Das Ministerium kalkuliert mit einem Ölpreis von 60 Dollar je Barrel und einer Produktion von 9,5 Millionen Barrel als Parameter. Die Behörde will nach Anwendung der neuen Regeln die Energieeinnahmen nutzen, um die Staatsreserven aufzustocken. Die vorherige Regelung, die nach den westlichen Sanktionen im Zuge des Ukraine-Krieges aufgegeben wurde, sah einen Ölpreis von 40 Dollar je Barrel mit einem jährlichen Anstieg um zwei Prozent vor.

Die neuen hohen Ziele beim Preis und der Produktion von Öl seien mit Risiken behaftet, schrieben die Analysten der Notenbank weiter. Die russische Rohölsorte Urals kostet derzeit mehr als 80 Dollar je Barrel und liegt damit preislich rund 20 Dollar unter der Sorte Brent. Die Einnahmen Russlands stammen in erster Linie aus dem Verkauf von Rohöl, gefolgt von Gas in Pipelines.