Verbund-Chef: Stromrechnungsbremse „vernünftiger Kompromiss“

Verbund-Chef Michael Strugl rechnet auch nach Krisenende mit höheren Energiepreisen. „Ich glaube nicht, dass wir ein Preisniveau sehen werden, wie wir es vor der Krise gewohnt waren“, sagte Strugl heute in der Ö1-Reihe „Im Journal zu Gast“. Man müsse nun „alles tun, um zu einem einigermaßen vernünftigen Preisniveau zu kommen“, etwa durch regulatorische Maßnahmen und den Ausbau der erneuerbaren Energie.

Die vom Chef des Wirtschaftsforschungsinstituts (WIFO), Gabriel Felbermayr, vorgeschlagene Stromrechnungsbremse wäre für den Verbund-Chef ein „vernünftiger Kompromiss“. Die türkis-grüne Regierung will ihr Modell für eine Strompreisbremse in Kürze vorstellen. Es sei „richtig, einen Grundbedarf zu stützen und darüber hinaus den Markt wirken zu lassen“, sagte Strugl.

„Ich glaube schon, dass es notwendig ist, dass man die Leute hier nicht im Stich lässt“, so Strugl. Die hohen Energiepreise seien „eine große Belastung“ für viele Haushalte.

WIFO-Chef: Haushaltsgröße berücksichtigen

Felbermayr plädiert bei der Stromrechnungsbremse für eine Berücksichtigung der Haushaltsgröße. „Es macht einen riesigen Unterschied, ob eine oder fünf Personen in einem Haushalt leben“, sagte der WIFO-Chef der „Presse“ (Samstag-Ausgabe).

Es gebe sonst die Gefahr, dass bei Einpersonenhaushalten der gesamte Stromverbrauch subventioniert werde. Außerdem fordert Felbermayr eine soziale Staffelung bei der Strompreisbremse. „Hier könnten die Netzbetreiber vielleicht auf die Daten der GIS-Befreiung zurückgreifen“, so Felbermayr.