Cyberangriff auf Regierungsbehörden in Montenegro

In Montenegro ist eine Reihe von Regierungsbehörden Ziel eines großangelegten Cyberangriffs geworden. Nach Angaben der Regierung wurden die Computersysteme mehrerer staatlicher Einrichtungen, darunter auch des Finanzministeriums, „infiziert“.

Einen Hackerangriff dieses Ausmaßes habe der kleine Balkanstaat bisher noch nicht erlebt, sagte Verwaltungsminister Maras Dukaj heute. Verteidigungsminister Rasko Konjevic machte Russland für die Attacke verantwortlich.

„Ausgesprochen ausgefeilte Angriffe“

Konjevic sprach von „ausgesprochen ausgefeilten Angriffen“, zu denen einzelne Hackerinnen und Hacker nicht in der Lage gewesen seien. „Wer könnte ein politisches Interesse daran haben, Montenegro einen solchen Schaden zuzufügen?“, fragte er im staatlichen Fernsehen und sprach von „ausreichenden Hinweisen“, um Russland hinter dem Angriff zu vermuten.

Wegen Montenegros Unterstützung der EU-Sanktionen nach dem russischen Einmarsch in der Ukraine hatte Moskau das Land im März auf seine Liste der „feindlichen Staaten“ gesetzt. Dank rascher Gegenmaßnahmen sei die IT-Infrastruktur nicht dauerhaft beschädigt, erklärte Verwaltungsminister Dukaj, nach dessen Angaben keine Daten von Bürgerinnen und Bürgern sowie Unternehmen gefährdet waren.