Hunderte Asylsuchende sind in den Niederlanden von einem völlig überfüllten Aufnahmezentrum nahe der deutschen Grenze in verschiedene Notunterkünfte forttransportiert worden. Die Menschen seien Freitagabend von der Einrichtung in Ter Apel in andere Unterkünfte in verschiedenen Landesteilen gebracht worden, sagte der Sprecher der Flüchtlingsbehörde COA, Leon Veldt.
„Wir hoffen, dass sich die Situation in Ter Apel langsam normalisiert“, fügte er hinzu. Niederländische Zeitungen berichteten jedoch, dass Dutzende Männer bei der Einrichtung zurückgeblieben seien. Sie hätten Angst, ihren Platz in der Warteschlange zu verlieren.
In dem Asylzentrum nahe der Grenze zu Deutschland hatten zuletzt chaotische Zustände geherrscht. Mehr als 700 Menschen schliefen vor dem größten Flüchtlingsaufnahmezentrum der Niederlande auf dem Boden unter behelfsmäßigen Planen, einige seit fast drei Wochen, wie die örtlichen Behörden mitteilten. Das Rote Kreuz sowie Ärzte ohne Grenzen warnten vor einer drohenden medizinischen und humanitären Krise.
Die Verhältnisse in dem Flüchtlingszentrum in Ter Apel waren ins Rampenlicht gerückt, nachdem dort am Mittwoch ein dreimonatiger Säugling aus bisher ungeklärter Ursache gestorben war.