Kämpfe in Libyen: Mindestens 32 Tote, 160 Verletzte

Bei Kämpfen zwischen Anhängern rivalisierender Regierungen in Libyen sind mindestens 32 Menschen getötet worden. Laut dem Gesundheitsministerium wurden bei den Kämpfen in der Hauptstadt Tripolis gestern zudem 160 Menschen verletzt.

Die Kämpfe hatten am Freitagabend begonnen und sich gestern auf weitere Stadtviertel ausgebreitet, wie ein AFP-Korrespondent an Ort und Stelle berichtete. Heute beruhigte sich die Lage. Straßensperrungen wurden wieder aufgehoben, libysche Medien zeigten zudem Bilder der Aufräumarbeiten.

UNO-Generalsekretär Antonio Guterres zeigte sich tief besorgt. Er rief die Konfliktparteien zu einem sofortigen Ende der Gewalt und einem „echten Dialog“ auf. Die Vereinten Nationen stünden weiterhin bereit, um den Libyern als Vermittler dabei zu helfen, einen „Weg aus der politischen Sackgasse“ zu finden, teilte Guterres über seinen Sprecher mit.

Zwei rivalisierende Regierungen

Seit dem Sturz und gewaltsamen Tod des langjährigen Machthabers Muammar al-Gaddafi 2011 wird Libyen von Gewalt und Machtkämpfen erschüttert. Seit März kämpfen zwei rivalisierende Regierungen um die Macht. Im Mai kam es dabei nach einem gescheiterten Putschversuch in Tripolis erstmals zu schweren Kämpfen.

Auslöser war der Versuch des vom Parlament in Tobruk ernannten Ministerpräsidenten Fathi Baschagha, die international anerkannte Übergangsregierung unter Ministerpräsident Abdulhamid Dbeiba aus Tripolis zu vertreiben.