Papst reist nach L’Aquila

Papst Franziskus will heute zu einem Kurzbesuch in die italienische Stadt L’Aquila fliegen. Der Ausflug des Oberhauptes der katholischen Kirche in die Abruzzen sorgte im Vorfeld für Spekulationen, weil dort Papst Coelestin V. begraben liegt – der erste Papst, der freiwillig auf sein Amt verzichtete, bereits im 13. Jahrhundert. Die Ankündigung ließ Gerüchte aufkommen, ein Rücktritt des 85 Jahre alten Argentiniers könnte bevorstehen.

Franziskus hatte nach dem Amtsverzicht seines deutschen Vorgängers Benedikt XVI. im Jahr 2013 übernommen. Der Papst will zunächst Politiker und Kirchenvertreter treffen und ein Grußwort an die Familien von Erdbebenopfern aus dem Jahr 2009 richten. Im Anschluss will er mit Gläubigen einen Gottesdienst vor der Basilika Santa Maria di Collemaggio feiern, in der Coelestin V. begraben liegt. Der Besuch findet einen Tag vor einer Vollversammlung der Kardinäle im Vatikan statt.

Papst ernannte 20 neue Kardinäle

Gestern Nachmittag ernannte der Papst im Vatikan 20 neue Kardinäle. Er setzte dabei fast allen neuen Kardinälen bei der Zeremonie im Petersdom persönlich die purpurrote Kappe auf. Einer der neuen Würdenträger, Richard Kuuia Baawobr aus Ghana, fehlte wegen gesundheitlicher Probleme.

Papst Franziskus bei der Ernennung eines Kardinals
Reuters/Remo Casilli

Mit den Ernennungen kann der 85 Jahre alte Pontifex auch Einfluss auf die Wahl seines Nachfolgers nehmen: Bis zum Alter von 80 Jahren haben Kardinäle in einem Konklave das Stimmrecht, wenn über einen neuen Papst entschieden wird. Derzeit liegen 16 der 20 neuen Würdenträger unter dieser Altersgrenze. Insgesamt zählt das Kollegium der Kardinäle nun 226 Männer – 132 von ihnen dürften wählen.

Mehrheit aller Kardinäle von Franziskus ernannt

Für Franziskus, der seit März 2013 amtiert, war es bereits die achte Ernennung. Die von ihm ernannten Kardinäle sind inzwischen in der Mehrheit. Die anderen wurden noch von seinen Vorgängern Benedikt XVI. und Johannes Paul II. in den Kardinalsstand erhoben.