Keine Kontaktlinsen: Britischer Soldat erschoss Kameraden

Weil ein kurzsichtiger britischer Soldat seine Kontaktlinsen nicht getragen hat, ist bei einer Übung mit scharfer Munition versehentlich ein Kamerad erschossen worden. Das Opfer sei vermutlich mit einem vorgegebenen Ziel verwechselt worden, meldete die Nachrichtenagentur PA heute unter Berufung auf einen Untersuchungsbericht von Mitte August.

Der Zwischenfall ereignete sich bereits im vergangenen Jahr. Der 35 Jahre alte Sergeant, der im Irak, Kosovo und in Afghanistan gedient hatte, wurde auf einem Truppenübungsplatz in Wales getötet. Er hinterließ seine Ehefrau und zwei Söhne.

Sehvermögen „erheblich beeinträchtigt“

„Das Komitee ist zu dem Schluss gekommen, dass die Fähigkeit von Guardsman 1, das richtige Ziel zu identifizieren, zu erfassen und anschließend zu bekämpfen, erheblich durch das Nichttragen der verschriebenen Kontaktlinsen beeinträchtigt wurde“, hieß es. Erst mit Hilfe von Kontaktlinsen habe der Soldat oder die Soldatin – das Geschlecht wird im Bericht nicht genannt – die Mindestkriterien für einen Beitritt erfüllt.

Bei dem Zwischenfall sei der Schütze etwa 290 Meter vom Ziel entfernt gestanden. „Angesichts der unkorrigierten Sehschärfe wäre dieses Ziel in gleichen Details gesehen worden, als wenn jemand mit normalem Sehvermögen es aus 1.740 Meter Entfernung gesehen hätte.“ Eine Armeesprecherin wollte sich nicht zu juristischen Konsequenzen äußern, solange die Polizeiuntersuchung nicht abgeschlossen ist.