Bischof von Charkiw: Schulen werden gezielt beschossen

Im ukrainischen Charkiw werden Schulen, Kindergärten und andere zivile Einrichtungen nach Auskunft eines örtlichen Kirchenmanns gezielt mit Raketen beschossen. „Wer immer noch der Vorstellung anhängt, dass Russland nur militärische Einrichtungen bombardiert, der macht sich etwas vor“, heißt es laut Kathpress in einem Brief des römisch-katholischen Bischofs Pawlo Hontscharuk an das internationale katholische Hilfswerk Kirche in Not.

Viele Kinder befänden sich immer noch in der Stadt und seien in Luftschutzkellern untergebracht. Sie lebten in einer Parallelwelt und könnten oft nicht begreifen, was um sie herum geschehe.

Charkiw ist die zweitgrößte Stadt der Ukraine und liegt etwa 20 Kilometer von der Front entfernt. Bisher sind laut Hontscharuk, der die Diözese Charkiw-Saporischschja leitet, mindestens 20 Schulen zerstört worden.

Der Geistliche sprach gegenüber dem Hilfswerk auch von „Filtrationslagern“ in den von Russland eroberten Gebieten, in denen Menschen zum Teil willkürlich festgehalten würden. „Wenn jemand etwas gegen eine Frau hat, denkt er sich Verdächtigungen gegen sie aus.“ Sie würde dann sofort inhaftiert und von ihren Kindern getrennt.