Deutsches Neun-Euro-Ticket hat 1,8 Mio. Tonnen CO2 eingespart

Das Neun-Euro-Ticket ist nach Einschätzung des Verbands Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) ein Erfolgsmodell. Geschätzt habe es rund eine Milliarde Fahrten pro Monat im Zeitraum Juni bis August durch die Sondermaßnahme gegeben, teilte der VDV heute mit. Rund zehn Prozent davon wären sonst mit dem Auto erledigt worden. Dadurch seien über drei Monate rund 1,8 Millionen Tonnen CO2 eingespart worden.

Das sei in etwa der gleiche Effekt, als hätte es ein Jahr lang ein Tempolimit auf deutschen Autobahnen gegeben. Das Neun-Euro-Ticket, mit dem der öffentliche Nahverkehr deutschlandweit einen Monat lang genutzt werden konnte, gilt noch bis Ende August. Eine einheitliche Nachfolgeregelung zeichnet sich nicht ab. Es gibt dazu viele Vorschläge, bis jetzt aber keine Beschlüsse.

Das Fazit des VDV beruht auf einer Umfrage von 78.000 Personen in den Monaten Juni bis August. Dabei wurden auch Menschen befragt, die das Ticket – eine Reaktion auf die seit dem Krieg in der Ukraine sprunghaft gestiegenen Energiepreise – nicht genutzt haben.

Hürden bei Nutzung auf dem Land

Jede fünfte Person sei ein Neukunde oder eine Neukundin gewesen, der oder die den öffentlichen Nahverkehr normalerweise nicht nutze, so der VDV. Genutzt wurde das Ticket aber vor allem in Städten.

In ländlichen Gebieten war die Resonanz nur halb so hoch. Als Hauptgrund dafür wurde ein unzureichendes Angebot genannt. Beklagt wurden dort umständliche Verbindungen, zu lange Fahrten, zu geringe Taktungen und zu weit entfernte Haltestellen.