Israels Präsident warnt vor atomaren Fähigkeiten des Iran

Israels Staatspräsident Jizchak Herzog hat erneut mit scharfen Worten vor den strategischen Absichten des Iran gewarnt. Die internationale Gemeinschaft dürfe niemals dazu schweigen, dass Teheran versuche, in der Region Terror zu verbreiten und Israel von der Landkarte zu tilgen, sagte Herzog bei einem Treffen mit dem Schweizer Präsidenten Ignazio Cassis heute in Bern.

Besonders entscheidend sei, dass ein solcher Staat keine atomaren Fähigkeiten besitze. „Iran muss an solchen Fähigkeiten mit allen nötigen Mitteln gehindert werden“, sagte Herzog laut einem von seinem Büro verbreiteten Redetext mit Blick auf eine mögliche Wiederbelebung des Atomabkommens mit dem Iran. Der Deal soll den Iran zwar am Bau einer Atomwaffe hindern, wird von Israel aber als unzureichend abgelehnt.

Gedenken an Zionistenkongress vor 125 Jahren

Der Anlass für Herzogs Besuch in der Schweiz war eine Veranstaltung zum Gedenken an den ersten Zionistenkongress in Basel vor 125 Jahren. 1897 trafen sich unter dem Vorsitz von Theodor Herzl (1860-1904) erstmals Anhänger des Zionismus mit dem Ziel, den Weg zu einem Staat für Juden in Palästina zu bereiten. Der österreichisch-ungarische Schriftsteller Herzl argumentierte, dass Juden aufgrund der Diskriminierung in vielen Ländern einen eigenen Staat brauchten. Herzls Pläne waren zunächst umstritten.

Zu der Jubiläumsgala waren mehr als 1.000 Gäste eingeladen, wie die Veranstalter, die 1897 in Basel gegründete World Zionist Organization (WZO) und der Schweizerische Israelitische Gemeindebund (SIG), berichteten. Am ersten Kongress hatten knapp 200 Delegierte aus 16 Ländern teilgenommen.