Selenskyj: Werden Besatzer über die Grenze treiben

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat seinen Landsleuten eine Rückeroberung aller von Russland besetzten Gebiete versprochen.

Er ging in seiner Videoansprache gestern Abend aber nur in Andeutungen auf die neue ukrainische Gegenoffensive im Süden des Landes ein. Niemand, der sich verantwortlich verhalte, werde im Krieg etwas zu seinen Plänen sagen, sagte der Präsident.

Russische Soldaten sollen „nach Hause gehen“

„Aber die Besatzer sollen es wissen: Wir treiben sie über die Grenze. Über unsere Grenze, an der sich nichts geändert hat“, sagte Selenskyj in Kiew. „Wenn die russischen Soldaten überleben wollen, ist es jetzt Zeit, nach Hause zu gehen.“ Wer Angst habe, nach Russland zurückzukehren, solle sich ergeben. „Wir garantieren ihnen die Einhaltung aller Normen der Genfer Konventionen.“

In einer Videoschaltung zu einer EU-Konferenz in Bled in Slowenien sagte Selenskyj, mit Russland gebe es nichts zu verhandeln. Moskau habe erst ultimativ die Halbinsel Krim und den Donbas gefordert, nun verlange es weitere Gebiete im Süden der Ukraine. „Sie werden nach einem halben Jahr noch mehr Territorien von uns fordern.“

Dabei sei Russland ohne die Ukraine, Belarus, das Baltikum und Kasachstan nicht mehr die mächtige Sowjetunion. „Die Legende von der Großmacht kann man vergessen. Und das werden wir auf dem Schlachtfeld beweisen.“

Widersprüchliche Angaben zu Gegenoffensive

Die ukrainische Armee hatte gestern eine Großoffensive im Süden des Landes begonnen. Ziel sei die Rückeroberung der seit Monaten von russischen Truppen besetzten Großstädte Cherson und Mykolajiw im Süden des Landes, so Kiew.

Das russische Verteidigungsministerium bestätigte die Offensive, die Angriffe seien aber abgewehrt worden, hieß es. Die Ukraine wiederum meldete, die russischen Verteidigungslinien an mehreren Stellen durchbrochen zu haben.

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