GB: Nachschub- und Personalprobleme bei Russen in Südukraine

Die russischen Besatzer um die südukrainische Stadt Cherson leiden nach Angaben von Militärexperten trotz erheblicher Verstärkungen unter Personal- und Nachschubproblemen. Das geht aus dem täglichen Geheimdienstupdate des britischen Verteidigungsministeriums zum Ukraine-Krieg heute hervor.

Ob die Russen der kürzlich gestarteten ukrainischen Gegenoffensive in der Region standhalten könnten, hänge entscheidend davon ab, ob sich eine Neuorganisation der Invasionstruppen bewähre, hieß es in der Mitteilung des Verteidigungsministeriums in London weiter.

„Seit Anfang August hat Russland erhebliche Anstrengungen unternommen, um seine Kräfte am Westufer des Flusses Dnjepr um Cherson herum zu verstärken“, hieß es in der Mitteilung auf Twitter. Dabei seien die Einheiten im Süden wohl durch Komponenten aus dem Osten ergänzt worden.

Das lege eine grundsätzliche Neuorganisation der Kommandostrukturen nahe. Die meisten Einheiten um Cherson seien jedoch wohl weiterhin unterbesetzt und hingen von brüchigen Nachschublinien per Fähre und Pontonbrücken ab.

Ukraine meldet Kämpfe in Region Cherson

Nach ukrainischen Angaben gibt es in der Region Cherson „schwere Kämpfe“. Es habe „den ganzen Tag und die ganze Nacht über starke Explosionen“ gegeben, erklärte das Büro von Präsident Wolodymyr Selenskyj. „Fast das gesamte Gebiet“ der Region Cherson sei betroffen. Die ukrainischen Streitkräfte hätten „Offensiven in unterschiedliche Richtungen“ gestartet, hieß es aus Kiew weiter.

In der Stadt Charkiw sind indes nach Angaben des dortigen Gouverneurs durch russischen Beschuss mindestens vier Personen ums Leben gekommen. Vier weitere Personen seien verletzt worden, schrieb Gouverneur Oleh Synehubow auf seinem Telegram-Kanal.