Überschwemmungen in Pakistan: Zehn Mrd. Euro für Wiederaufbau

Nach den heftigen Überschwemmungen in Pakistan wird langsam das ganze Ausmaß der Katastrophe deutlich. Das Land benötige umgerechnet mehr als zehn Milliarden Euro, um die beschädigte Infrastruktur zu reparieren und wiederaufzubauen, sagte Planungsminister Ahsan Iqbal heute der Nachrichtenagentur AFP. Besonders in den Bereichen Telekommunikation, Straßen und Landwirtschaft seien enorme Schäden entstanden.

Derweil stieg die Zahl der Todesopfer weiter an. Mehr als 1.130 Menschen sind nach offiziellen Angaben seit Juni durch die ungewöhnlich heftigen Monsunregenfälle und ihre Folgen ums Leben gekommen.

Ein Drittel des Landes unter Wasser

Nach Angaben von Klimaministerin Sherry Rehman steht ein Drittel Pakistans unter Wasser. Mehr als 33 Millionen Menschen und damit jeder siebte Einwohner Pakistans sind den Behörden zufolge von den Überschwemmungen betroffen. Über eine Million Häuser und zahlreiche landwirtschaftliche Flächen wurden demnach zerstört oder schwer beschädigt, viele Straßen und Brücken wurden weggespült.

Eine Frau rettet in einem überschwemmten Gebiet in Sohbatpur (Pakistan) ihr Hab und Gut
Reuters

Premierminister Shehbaz Sharif sagte, derart heftige Regenfälle habe es in Pakistan in den vergangenen 30 Jahren nicht gegeben. Die Regierung in Islamabad hatte zuvor den Notstand ausgerufen und um internationale Hilfe gebeten. Erste Hilfsflüge trafen aus der Türkei und den Vereinigten Arabischen Emiraten ein, auch Länder wie Kanada, Australien und Japan sagten ihre Unterstützung zu.