IWF will Sri Lanka mit Milliarden helfen

Der Internationale Währungsfonds (IWF) will dem hoch verschuldeten Krisenstaat Sri Lanka mit einem Milliardenprogramm unter die Arme greifen. Beide Seiten einigten sich heute auf ein vierjähriges Hilfsprogramm im Volumen von 2,9 Milliarden US-Dollar (2,9 Mrd. Euro), wie eine Delegation des IWF nach einwöchigen Beratungen mit der Führung des Landes in der Hauptstadt Colombo bekanntgab.

Die Vereinbarung auf Arbeitsebene bedürfe allerdings der Zustimmung durch das IWF-Management. Voraussetzung sei, dass die Regierung im Gegenzug Reformmaßnahmen umsetzt und sich um eine nötige Umschuldung seitens der Gläubiger bemüht, hieß es.

„Akute Krise“

„Sri Lanka befindet sich in einer akuten Krise“, hieß es. Mit dem Hilfsprogramm wolle man dem Land mit seinen etwa 22 Mio. Einwohnern und Einwohnerinnen helfen, die angeschlagene Wirtschaft zu stabilisieren, die hohe Verschuldung anzugehen und weniger anfällig für Korruption zu werden.

Eine Schuldenerleichterung seitens der Gläubigerstaaten und zusätzliche Finanzierungen seien nötig, um Sri Lankas Verschuldung tragfähig zu machen und Finanzierungslücken zu schließen, hieß es.

Aus Mangel an Währungsreserven war Sri Lanka im Mai zahlungsunfähig geworden. Es fehlt als Folge an Mitteln, um lebenswichtige Güter wie Treibstoff, Medikamente sowie Gas zum Kochen zu importieren. Seit Monaten kämpft die Bevölkerung mit Engpässen, die Lebensmittelpreise sind stark gestiegen.

Nach monatelangen Massenprotesten war Präsident Gotabaya Rajapaksa Mitte Juli außer Landes geflohen. Ihm und seiner Familie wird vorgeworfen, die einst aufstrebende Inselnation durch Korruption und Missmanagement heruntergewirtschaftet zu haben. Der neue Präsident Ranil Wickremesinghe hatte Ende August die Verhandlungen mit dem IWF wiederaufgenommen und kündigte Reformen an.