Getreidefrachter auf Grund gelaufen: Bosporus gesperrt

Ein Frachter mit Getreide aus der Ukraine ist in der Meerenge Bosporus auf Grund gelaufen. Grund sei eine Störung am Ruder, berichtete die staatliche Nachrichtenagentur Anadolu gestern Abend. Die Meerenge wurde vorerst für den Schiffsverkehr gesperrt. Das Schiff „Lady Zehma“ hat 3.000 Tonnen Mais geladen und ist auf dem Weg nach Italien, hieß es nach Angaben des in Istanbul eingerichteten Kontrollzentrums für die ukrainischen Getreideexporte.

Auf Grund gelaufenes Schiff „Lady Zehma“ in Istanbul
Reuters/Yoruk Isik

Der Bosporus und die Dardanellen sind wichtige Durchfahrtsstraßen, die Schwarzes Meer und Mittelmeer verbinden. Allein der Bosporus wird türkischen Behördenangaben zufolge jährlich im Durchschnitt von mehr als 40.000 Schiffen passiert.

Agrarexporte über die ukrainischen Schwarzmeer-Häfen waren wegen des russischen Angriffskrieges zuletzt monatelang blockiert. Die Kriegsgegner Ukraine und Russland hatten am 22. Juli unter UNO-Vermittlung jeweils getrennt mit der Türkei ein Abkommen unterzeichnet, um von drei Häfen Getreideausfuhren aus der Ukraine zu ermöglichen. Es wird geschätzt, dass mehr als 20 Millionen Tonnen Getreideerzeugnisse in der Ukraine lagern.