Block fünf von AKW Saporischschja wieder am Netz

In dem von russischen Truppen besetzten Atomkraftwerk Saporischschja ist ein nach Beschuss abgeschalteter Reaktor wieder ans Netz gegangen. Der Block fünf werde gerade wieder auf volle Leistung gebracht, teilte der ukrainische Atomkraftwerksbetreiber Enerhoatom heute auf Telegram mit. Wegen Mörserbeschuss war tags zuvor eine Notabschaltung eingeleitet worden.

Im AKW befindet sich noch eine fünfköpfige Expertengruppe der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) zur Einschätzung der Sicherheitslage. Russische Truppen hatten das Kernkraftwerk Anfang März kurz nach Beginn des russischen Einmarsches erobert.

Moskau sieht IAEA-Inspektion „sehr positiv“

Der Kreml bezeichnete die AKW-Inspektion durch die IAEA unterdessen als „sehr positiv“. Kreml-Sprecher Dmitri Peskow lobte heute, dass „die Delegation trotz der Schwierigkeiten und Probleme angekommen ist und ihre Arbeit aufgenommen hat“.

Es sei zwar noch „zu früh“ für eine Bewertung, doch das Wichtigste sei, dass die Mission stattfinde, sagte Peskow weiter. Saporischschja ist das größte Atomkraftwerk in Europa. Es liegt im Süden der Ukraine und ist seit März von russischen Streitkräften besetzt.

Mit seinen sechs Reaktoren und einer Nettoleistung von 5.700 Megawatt ist es das größte Atomkraftwerk Europas. Sich häufender Beschuss in den vergangenen Tage hatte international die Sorge vor einer Atomkatastrophe erhöht.