Österreich stellt 1,5 Mio. Euro für Jad Vaschem bereit

Österreich wird für eine mehrjährige Zusammenarbeit mit der Jerusalemer Holocaust-Gedenkstätte Jad Vaschem bis zu 1,5 Millionen Euro für den Zeitraum von 2022 bis 2024 zur Verfügung stellen. Das geht aus einem Memorandum of Understanding hervor, das Bundeskanzler Karl Nehammer (ÖVP) und der Vorsitzende von Jad Vaschem, Dani Dajan, gestern im Rahmen eines Arbeitsbesuchs im Bundeskanzleramt unterzeichneten. Anschließend empfing Bundespräsident Alexander Van der Bellen Dajan.

Mit den von Österreich bereitgestellten Geldern sollen unter anderem ein Programm zur Unterstützung der Archive von Jad Vaschem, Seminare und Schulungen für leitende Bundesbedienstete, Verwaltungspersonal und Strafverfolgungsbedienstete ermöglicht werden. Außerdem sind die Erweiterung des Center for the Research of the Holocaust in Germany and Austria sowie der Ausbau von Forschungsprojekten sowohl in Israel am Internationalen Institut für Holocaust-Forschung von Jad Vaschem als auch mit akademischen Partnern in Österreich vorgesehen.

Nehammer betonte laut einer Aussendung anlässlich des Besuchs Dajans die historische Verantwortung Österreichs, wenn es in Hinblick auf den Holocaust um die Erhaltung einer aktiven Gedenk- und Erinnerungskultur gehe. „Als Bundesregierung sind wir stets bemüht, dieser Verantwortung nachzukommen. Das zeigen die zahlreichen Initiativen, die wir in den letzten Jahren gesetzt haben, darunter die Entwicklung einer nationalen Strategie gegen Antisemitismus oder der Beschluss des Österreichisch-Jüdischen Kulturerbegesetzes.“

Dajan unterstrich, dass diese „historische Vereinbarung“ eine solide Grundlage für die Zusammenarbeit bilde, indem sie gemeinsame Ziele im Bereich der Erinnerung an den Holocaust und des Gedenkens in Österreich fördere. Das Andenken an die Opfer des Holocaust nahm zuletzt während des Aufenthalts von Nehammer in Israel eine besondere Rolle ein. Im Rahmen seines Besuchs der Holocaust-Gedenkstätte entzündete der Bundeskanzler eine Flamme zur Erinnerung an die von den Nationalsozialisten ermordeten Jüdinnen und Juden und bat um Vergebung für die Rolle österreichischer NS-Täter im Zweiten Weltkrieg.