Vatikan pocht auf politisches Engagement von Katholiken

Der Vatikan warnt vor einem Rückzug der Katholiken aus der Politik. „In Europa gibt es eine Tendenz, die Religion auf die private Sphäre zu beschränken, als ob die Religion nur eine persönliche Dimension hätte und keine Auswirkungen auf die öffentliche Ebene haben dürfte. Es ist ein in Europa sehr präsentes Phänomen, das wir nicht akzeptieren können, weil das Christentum auch eine soziale Dimension hat“, sagte Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin im Interview mit Rai 2.

Parolin beklagte, es gebe auch Katholiken, „die sich selbst beiseite stellen, ohne dass andere sie beiseite stellen“. „Ich denke, die Anwesenheit von Katholiken in der Politik ist wichtig, weil sie auch einen Beitrag im Lichte der Soziallehre der Kirche leisten können.“

Auf die Frage, ob das in einer Partei geschehen solle, antwortete Parolin: „Was die Form betrifft, so ist es nicht an mir, darüber zu entscheiden oder sie anzugeben.“ Ein Katholik, der Politik betreibt, soll sich seiner Meinung nach von der Lehre des Papstes inspirieren lassen. Dabei sollte sich der Katholik für soziale Themen, wie Immigration und Solidarität, engagieren, sagte der vatikanische Staatssekretär.