Selenskyj wirft Russland Energiekrieg vor

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat Russland einen Energiekrieg vorgeworfen und zu mehr Einheit in Europa aufgerufen. „Russland versucht in diesen Tagen, den Energiedruck auf Europa noch weiter zu erhöhen – das Pumpen von Gas durch die ‚Nord Stream‘-Pipeline wurde komplett eingestellt“, sagte Selenskyj gestern Abend in seiner täglichen Videobotschaft. „Russland will das normale Leben jedes Europäers zerstören – in allen Ländern unseres Kontinents.“

Es gehe darum, die Staaten in Europa zu schwächen und einzuschüchtern. Russland verwende dazu neben Panzern und Raketen auch Energie als Waffe. In diesem Winter bereite Russland den „entscheidenden Schlag“ im Energiesektor vor.

Pochen auf Zusammenhalt

Dagegen helfe nur ein noch größerer Zusammenhalt, sagte Selenskyj. Die Europäerinnen und Europäer müssten ihre Gegenmaßnahmen besser koordinieren und einander mehr Hilfe leisten. Zudem müsse der Druck auf Russland erhöht werden, um die Öl- und Gaseinnahmen des Landes zu begrenzen.

Hintergrund der Vorwürfe: Gasprom hatte in der Früh entgegen vorherigen Planungen die Gaslieferungen über „Nord Stream 1“ nicht wieder hochgefahren. Der russische Energiekonzern begründete das mit einem angeblichen Leck in der Kompressorstation Portowaja.

Selenskyj verurteilte zudem die Verletzung mehrerer Kinder bei einer Waffenschau in Tschernihiw. Der Vorfall sei „inakzeptabel“, die Schuldigen dieser fahrlässigen Vorführung würden bestraft, versprach der ukrainische Präsident.