Rettungsschiff legt mit Hunderten Geflüchteten in Italien an

Das Seenotrettungsschiff „Ocean Viking“ hat 459 Geflüchtete in der süditalienischen Stadt Taranto an Land bringen dürfen. Nach mehr als einer Woche Warten hatten die Behörden dem Schiff der Organisation SOS Mediterranee die Erlaubnis dazu erteilt.

Flüchtlinge auf der „Ocean Viking“
AP/Jeremias Gonzalez

Heute Vormittag wurde der Hafen in der Region Apulien erreicht. Die Menschen waren nach Angaben der Helferinnen und Helfer in zehn Rettungsaktionen im zentralen Mittelmeer an Bord geholt worden.

Heuer bereits mehr als 1.000 Opfer und Vermisste

Unterdessen wartet das Schiff „Geo Barents“ von Ärzte ohne Grenzen mit 267 Geflüchteten an Bord weiter auf die Zuweisung eines Hafens. Vier Anfragen an Malta und bisher sechs Gesuche an Italien seien ignoriert worden, teilte die internationale Organisation mit.

Laut UNO-Zahlen starben allein in diesem Jahr mehr als 1.000 Menschen im zentralen Mittelmeer oder gelten als vermisst. Das italienische Innenministerium zählte bis Freitag mehr als 59.000 angekommene Bootsmigrantinnen und -migranten in diesem Jahr – im Vergleichszeitraum 2021 waren es knapp 40.000 gewesen.

Den Anstieg der Zahlen führen Expertinnen und Experten unter anderem auf die schlimmer gewordene Situation im Bürgerkriegsland Libyen zurück. Italiens Rechtsparteien, denen ein Wahlsieg in drei Wochen vorhergesagt wird, wollen die Überfahrten aus Afrika stoppen.