US-Botschafter in Moskau verlässt Russland

Inmitten der schwersten diplomatischen Krise zwischen Moskau und Washington seit dem Ende des Kalten Krieges hat der US-Botschafter in Russland, John Sullivan, seine Amtszeit beendet. Sullivan habe Moskau heute verlassen, teilte die diplomatische Vertretung mit. Er war im Dezember 2019 zum Botschafter in Moskau ernannt worden. Der 62-Jährige beende gleichzeitig seine Arbeit im Staatsdienst nach vier Jahrzehnten und unter fünf US-Präsidenten, hieß es weiter.

Der aus Boston im US-Staat Massachusetts stammende Sullivan war stellvertretender Außenminister unter Ex-Präsident Donald Trump und besetzte mehrere ranghohe Posten in den Ministerien für Justiz, Verteidigung und Handel. Die ebenfalls an der Botschaft in Moskau arbeitende US-Diplomatin Elizabeth Rood übernimmt bis zur Ankunft von Sullivans Nachfolger das Amt der Geschäftsträgerin.

Die USA haben seit dem Beginn der russischen Offensive in der Ukraine eine Reihe von Wirtschaftssanktionen gegen Russland verhängt. Gleichzeitig unterstützen sie die Ukraine mit Militärhilfe. Die US-Botschaft in Moskau bemühte sich in den vergangenen Wochen zudem maßgeblich um die Freilassung der in Russland inhaftierten US-Basketballspielerin Brittney Griner, die im vergangenen Monat wegen „Drogenhandels“ zu neun Jahren Gefängnis verurteilt worden war.